Einer meiner Blog-Beiträge



Camper Van-Tour im September 2023 – Ein bisschen Flower-Power-Feeling zu zweit

Veröffentlicht am

Beim Besuch der Thüringen-Messe, wohl im Januar 2023, kamen wir an einem Messestand eines Ilmenauer Autohauses vorbei. Dort war ein Marco-Polo-Camper Van ausgestellt, den wir uns unter netter Beratung ausführlich betrachteten und: einfach mal so für einen Trip in Richtung Norden buchten.

Warum? Wir wollten herausfinden, ob uns ein derartiges Mobile so inspiriert, auf dass wir uns im Alter ein genau solches für Fern- und Nahreisen zulegen.

Derartige Überlegungen stellten wir bereits zu Corona-Zeiten an, blieben aber unentschlossen bzw. vernünftig. Gut so, wie sich herausstellen wird.

Aber der Reihe nach. Den Menschen zieht es ja seit jeher zum Wasser. Für uns gibt es trotz vieler Unternehmungen in Deutschland genügend „weiße Flecken“, die es noch zu erkunden gilt.

Viele der nun folgenden Stationen gehören dazu.

Also: Schauen wir doch mal!

Station 1 – Hainer See bei Espenhain in der Leipziger Neuseenlandschaft – Eine Landschaft im kolossalen Umbruch (11.09. bis 13.09.2023)

Die mittlerweile zum Geheimtipp gewordene Landschaft stand bereits lange auf unserer Liste der offenen Ziele. Logisch, dass wir sie zuerst ansteuerten. Wir trafen am Nachmittag ein und zeigten uns ziemlich perplex über das, was sich dort so getan hat und wie tief diese Region stapelt. Eine ausgedehnte Landschaft, die sich gewaltig gemausert hat.

Bild 1 – Abschluss der Vorbereitungen für die erste Nacht. Es fällt kaum auf: Als Anfänger stehen wir für eine geruhsame Nacht falsch herum. Nur so lernt man.
Bild 2 – Die Aussicht auf den See entschädigt, auch wenn rechts Kühltürme zu sehen sind.
Bild 3 – Bei Tage fallen sie nicht so sehr ins Gewicht.
Bild 4 – Auf der gegenüberliegenden Uferseite entstanden und entstehen nette Eigentumswohnanlagen. Sicher nicht so ganz preiswert.

Station 2 – Schwielowsee bei Potsdam – immer wieder ein Traum (13.09. bis 14.09.2023)

Als wir im Juni 2017 (!!!) hier in der Nähe, nämlich in Werder, zu einem wunderschönen Urlaub weilten, kamen wir am Schwielowsee vorbei. Dies war uns zu wenig, weshalb wir ihn auf unsere Zielliste setzten. Hervor sticht die gute gastronomische Erschließung und der kurze Weg mit dem Fahrrad nach Potsdam. Letzteres aufzusuchen, musste sein, wenn wir schon einmal hier rasten. Ein paar Regentropfen zum Trotze.

Bild 5 – Es ist doch nett, wenn man früh erwacht und man diesen Ausblick genießen kann, oder?
Bild 6 – Das denkt sich der Kranich hier sicher auch.

Station 3 – Großer Lottschesee etwas außerhalb von Wandlitz – Self-made-Tinyhaus-Siedlung der/ für Aussteiger (14.09. bis 15.09.2023)

Also dieser Ort ist speziell und sehr sympathisch, allerdings nur mit einem Augenzwinkern zu ertragen. Bis auf die Gerüche in der Nähe der Hauptbaracke oder wie immer man diesen Ort bezeichnen mag. Alternativ veranlagte Menschen fummeln dort an ihrer Lebenskultur rum. Sie basteln sich in individueller Art und Weise eine anders gelagerte Existenz zurecht. Sie genießen es, sie fühlen sich offensichtlich wohl dabei und scheinen niemanden zur Last zu fallen. Wem die unzivilisierte Lebensform zusagt, möge mit unserem Segen gern so weiterleben.

Aber: Liebe Leute! Hygiene hin und her. Euer Ding, aber unternehmt etwas gegen den „Duft“, den wir mindestens noch weitere 24 Stunden nach Verlassen eures herrlich idyllischen Plätzchens in der Nase mit uns trugen.

Bild 7 – Hier fallen wir mit unserem Gefährt „etwas“ aus dem Rahmen, wie man erkennen kann.
Bild 8 – Es gibt allerdings Experten, die die Sache sehr ernst nehmen.
Bild 9 – Bei manchen dauert es halt nur ein wenig. Wie heißt es: Gut Ding will Weile haben.

Station 4 – Ueckermünde am Stettiner Haff – die Überraschung der Reise (15.09. bis 17.09.2023)

Stimmt! Obwohl wir MeckPommKinder sind, können wir uns nicht daran erinnern, je in Ueckermünde gewesen zu sein. Fatal Error, wie sich herausstellen wird. So eine Ostsee nahe Perle hatten wir nicht erwartet. Toller Zeltplatz, super Service, Gastronomie herrlich, toller Stadtkern und ein noch schönerer Strand, der keine Wünsche offenlässt.

Bild 10 – Blick in den Innenstadthafen
Bild 11 – Wo sieht man schon mal einen Strand mit einem schattenspendenden Baum? In Ueckermünde eben.
Bild 12 – Selbst diese WC-Anlage hat Stil.
Bild 13 – So zeigt sich die Hafenzufahrt den Besuchern.
Bild 14 – Der Ortskern von Ueckermünde

Station 5 – Stahlbrode am Greifswalder Bodden – Heimatgefühle (17.09. bis 18.09.2023)

Heimatgefühle im wahrsten Sinn steigen immer in mir auf, wenn ich nach Stahlbrode komme. Dieser verträumte Ort am Greifswalder Bodden ist leider vielen nicht bekannt. Der hektisch angereiste Rügenbesucher nutzt hier lediglich die Fähre, wenn er weiß, dass es sie gibt. Aber wirklich verweilen tut hier kaum jemand. Dabei ist es dort so schön. Es gibt einen kleinen, ruhigen Strand, ein hübsches, kleines Hotel, Fisch wird fangfrisch am Hafen geräuchert und verkauft. Der Campingplatz selbst lässt keinen Wunsch offen.

Im Übrigen wurde zu DDR-Zeiten dieser, von mir so geliebte Ort, vor allem durch sein jährlich stattfindendes Fischerfest (etwas) berühmt.

Bild 15 – Das „Fischerhus“ von Stahlbrode – Restaurant und Hotel – ein fortwährender Überlebenskampf für die Betreiber, was echt schade ist.
Bild 16 – Die hier erhältlichen Fischköstlichkeiten sind sensationell. Für uns ein Muss, auf der Durchreise zu verweilen.
Bild 17 – Zum Genießen!

Station 6 – Carwitz am Dreetzsee in der Feldberger Seenlandschaft – Pure Idylle (18.09. bis 20.09.2023)

Einem Tipp aus privatem Umfeld folgend, war die Feldberger Seenlandschaft das Hauptziel unseres CamperVan-Urlaubs.

Einen wirklich guten Campingplatz zu finden, war überhaupt gar kein Problem. Achtung! Wir sind in der Gegend, in der die Gletscher der letzten großen Eiszeit endeten. Die Landschaft ist hügelig, überall liegen Findlinge herum, die die Gletscher vor sich herschoben. Ausgedehnte Wälder warten auf den Reisenden, viele unterschiedlich große Seen mit herrlich blauem und klaren Wasser versetzten uns in Staunen.

Jetzt sagt Carwitz sicherlich kaum jemanden etwas. Aber genau dieser Ort, der uns so gut gefallen hat, verfügt neben der verträumten Natur über eine Berühmtheit aus der Literatur. Hans Fallada lebte und wirkte hier. Eine Zeit lang war er hier sogar Bürgermeister.

Seine Wirkungsstätte ist ein Museum, ebenso seine Grabstätte.

Begeistert waren wir hier nicht nur vom Campingplatz, sondern auch hier von den niedlichen Restaurants. Alles in allem: Wieder eine großartige Überraschung, die wir im Herzen unserer Heimat erleben konnten.

Bild 18 – Der Carwitzer See
Bild 19 – Überall ist Wasser.
Bild 20 – Und wo Wasser ist, findet man auch eine Einkehrmöglichkeit

Zwischenstation in Boitzenburg am 19.09.2023

Nicht zu verwechseln mit Boitzenburg an der Elbe! Wieder einmal Zeit, die mitgenommenen Fahrräder zu satteln, sagten wir uns. 15 Kilometern Entfernung von unserem Campingplatz liegt eben diese Boitzenburg. Klein und fein. Herzstück des Ortes ist das von uns angestrebte, sogenannte Weiße Schloss. Heute wird es als Hotel genutzt.

Im unmittelbaren Umfeld gibt es auch eine fantastische Gastronomie. Es wird selbst gebraut! Der Besuch lohnt sich wirklich!

Bild 21 – Das weiße Schloss von Boitzenburg
Bild 22 – Der Ortskern

Viel Spaß wie immer beim Lesen und Betrachten,
Euer Mayk!