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Bremerhaven ist nicht Namibia, aber ebenfalls sehenswert – Nov. 2020 – Teil 1

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Namibia wurde abgesagt. Schade, schade! Aber was soll’s. Es macht ja keinen Sinn, sich aufzuregen, traurig zu sein oder zu grollen. Wenn es so ist und man nichts dagegen unternehmen kann, dann müssen eben andere Ideen her.

Also beschlossen wir, Gegenden aufzusuchen, die wir sonst wahrscheinlich nicht aufsuchen würden, solange kein triftiger Grund dafür vorliegt.

Entstanden ist ein Trip in Richtung Norden nach Bremerhaven und Lübeck.

Fazit: Es war nicht umsonst! Ganz im Gegenteil – überzeugt Euch selbst!

Bild 1 – Das Wahrzeichen der Stadt – „Das Burshal Arab für Arme“, sagen die Einheimischen schmunzelnd. Im zwanzigsten Stockwerk gibt es in luftiger Höhe von ca. 80 Metern eine Besucherplattform, deren Besuch sich durchaus lohnt.
Bild 2 – Unmittelbar danebengelegen, fällt dem Neuankömmling sofort das Klimahaus, ein toll gestaltetes Museum, auf. Ein Besuch ist ein ultimatives Muss!
Bild 3 – Die Antenne des Hochhauses – sie hält Stahlseile zusammen, die dem Bauwerk wesentlich seine Architektur verleiht.
Bild 4 – Blick in die Hafenmetropole I
Bild 5 – Blick in die Hafenmetropole II
Bild 6 – Das Klimahaus bei Nacht
Bild 7 – Historische Schiffe liegen fest vertäut im Hafenbecken. Diese hier erinnerte uns sehr an die geliebte „Antiqua“, mit der wir 2016 Spitzbergen umrundeten.
Bild 8 – Der historische Leuchtturm brachte seinerzeit die heimsuchenden Seeleute sicher in den Heimathafen.
Bild 9 – Aber nicht alle wollten zu Hause bleiben. Im Gegenteil: Noch während in Amerika der Bürgerkrieg im 18. Jahrhundert tobte, veranlasste unglaubliche Armut und Ausweglosigkeit die Menschen in Deutschland der geliebten Heimat den Rücken zu kehren, um im gelobten Land ihr Heil und Glück zu suchen. Millionen sollten es werden! Ihnen eine bleibende Erinnerung zu gewähren, wurde das Auswanderermuseum errichtet.
Bild 10 – Die deutsche Bürokratie besitzt tiefe und feste Wurzeln. Immer und ewig halten die Deutschen alles, was ihnen widerfährt, akribisch fest. Erstaunlich, dass keine buchhalterischen Aufzeichnungen über die Mammutjagd existieren. Egal! Eben dieser Aufzeichnungswahn lässt die Geschichte vieler Auswanderer bis heute lebendig erscheinen.
Bild 11 – So wurde unter Deck in der dritten Klasse geschlafen.
Bild 12 – Zwischendurch gibt es auch echte Sichtbetonarchitektur zu erleben.
Bild 13 – Die Gänge auf dem Schiff nach Amerika sind dem Original zum Verwechseln ähnlich nachgebaut.
Bild 14 – In einer solchen Atmosphäre wurden die schlichten Speisen zu sich genommen.
Bild 15 – Nun sind wir im Klimahaus. Eine interessante Innenraumgestaltung erwartet den Besucher.
Bild 16 – Wie sieht das Konzept des Museums aus? Bremerhaven liegt am 8. Breitengrad. Von Nord nach Süd reist der Besucher mit einem Lehrer (?) namens Müller in Richtung Süden. Dabei durchkreuzt der Neugierige mehrere Länder, in denen er verweilt und sich mit den Klimaveränderungen seriös auseinandersetzt. Hier streifen die Klimainteressierten durch Kamerun im afrikanischen Dschungel.
Bild 17 – Während Lehrer Müller im Nachbarraum im Zelt sitzend vor Kälte bibbernd und frierend vor sich hin zittert, wird dem fröstelnden Gast der Aufbau einer Polarstation erläutert, …
Bild 18 - … bevor ein Sternenhimmel dem überwältigten Museumsgast das Ende der Ausstellung ankündigt.
Bild 19 – Es ist schon aufwändig gestaltet dieses Gebäude.
Bild 20 – Zeit für einen Tapetenwechsel! Es gibt viel zu entdecken in Bremerhaven. So unter anderem auch dieses U-Boot, aus dem zweiten Weltkrieg stammend. Wenn ich es mir richtig gemerkt habe, war es allerdings nicht mehr im Kampfeinsatz, wurde dennoch zerstört und im Meer versenkt. Später wurde es geortet, geborgen und wieder für die Bundeswehr in Verkehr gebracht. So leistete es noch wertvolle Dienste in Zeiten des kalten Krieges. Wie sinnlos!
Bild 21 - Torpedoabschussraum
Bild 22 – Schlafraum für die Mannschaft
Bild 23 – Die Kombüse – unfassbar diese Enge
Bild 24 – Dies hier ist das Highlight schlechthin. Hier sind die Notausstiegsluke bzw. der Spionageausstieg zu erleben. Die Jungs, die sich das gewagt haben, kann man nur bewundern. Nur der Wille zu überleben, ließ sie so mutig werden, denke ich.
Bild 25 – Wer nach derart vielen Informationen nach Zerstreuung sucht, ist in der benachbarten Shoppingmall genau richtig. Wenn nur Corona nicht wäre! Es fehlen die Gäste …
Bild 26 - … wie man sieht.
Bild 27 – Bei einer Hafenrundfahrt, wie wir sie unternahmen, passiert man die Spitze der Dekadenz der Menschen gegenüber der Natur. Hier ist das letzte, von der Meyer-Werft fertiggestellte Kreuzfahrtschiff zu bestaunen. Gebaut für 5.200 zahlende Gäste und über tausend Mann und Frau Besatzung! Abartig aus meiner Sicht! Corona sorgt zunächst dafür, dass die Investoren sich heftig weigerten, dieses Schiff, wegen angeblicher Mängel, zu übernehmen. Inzwischen gehört es ihnen, aber wer braucht denn so etwas in dieser Größe? Neueste Pläne sehen eine Achterbahn auf dem obersten Deck vor!
Bild 28 – Globalisierung und ihre Auswirkung! Hier wird sie erlebbar in Form eines der größten Containerschiffes wie diesem hier. 400 Meter lang und fast 70.000 Container schwer! Wo segelt die Menschheit hin? Ich weiß es nicht. Aber ich denke, in Anbetracht solcher Technikgewalt ist es die falsche Richtung.

Ich wünsche mir, dass Euch dieser Citybummel gefallen hat,
Euer Mayk!

PS: Hier war jetzt meine geliebte Nikon D7200 im Einsatz!