„Nur wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen.“ Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
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Ostseekreuzfahrt – Eine erlebnisreiche Reise
Reisezeit: August 2024
Einleitung
Wir haben lange überlegt. Hin und her, Für und Wider abwiegen. Groß ist das Schiff, Umweltschutz, viel zu viele Menschen an Bord … kann das gut gehen? Fragen über Fragen.
Will man die Ostseehauptstädte sehen, ist man lange oder gar nicht unterwegs. Es bleibt nur eine Kreuzfahrt, die dem Reiselustigen die Möglichkeit einer kompakten Entdeckung dieser Juwelen der Ostsee bietet bzw. ermöglicht.
Also sprangen wir über unseren Schatten, trauten uns, ließen uns auf das Ungewisse wieder einmal ein und wurden dafür belohnt.
Alles war, kurz zusammengefasst, eine riesige Freude. Riesig ist in der Tat auch das Schiff. 316 m lang, 40 m breit, 16 Oberdecks, fast 3.000 Passagiere, ungefähr 1.000 Mann (sagt man so unter Seefahrern – die gendern nicht), 8 m Tiefgang usw. sind insgesamt beeindruckende Zahlen.
Schon der erste Eindruck beerdigte unsere Ressentiments, die ich in einen meiner mittlerweile vielen Blogs (fast 100 inzwischen) zu unserem Aufenthalt in Bremerhaven im November 2020 zu „Papier“ brachte. Vor allem hat die Umsetzung der strengen Umweltauflagen, worüber ich mich bei einem Meeting mit dem Kapitän auf seiner Brücke lange unterhalten habe, eine Besänftigung bei uns herbeigeführt. Aber ja, es bleibt dennoch etwas übrig für das schlechte Gewissen.
Apropos Brücke: Ein Steuerrad, wie wir es aus alten Jack-London-Filmen oder von der Titanic kennen, besitzt diese Hightech-Maschine nicht. Ein riesiger Steuerknüppel von der tatsächlichen Größe eines Streichholzes lässt diesen Dampfer lenkfähig werden.
Da dieser Reisebericht sehr umfangreich werden wird, halte ich mich mit weiteren Ausführungen zurück und lasse diese von uns erstellten Fotografien für sich sprechen.
Hinweis für Euch: Jedes Städtekapitel beginnt mit einem Panorama, welches Euch den ersten Eindruck unmittelbar während oder kurze Zeit nach unserem Eintreffen, wie wir ihn erlebten, vermitteln soll.
Insofern startet nun unsere gemeinsame Reise!
Viel Spaß und Freunde sowie Begeisterung mit dem, was meine geschätzte Nikon D7200 und ein iPhone 14 so an Interessantem eingefangen hat, Euer Mayk!
Schiff und Karte
Die Reiseroute kommt nun:
Anreise – der erste Abend an Bord
Stockholm – selten so etwas Schönes gesehen
Es ist natürlich schwer, wenn man so viele Städte in kurzer Zeit entdeckt, zu sagen, wo es am schönsten ist. Aber ich kann es vielleicht so umschreiben: Stockholm ist etwas Besonderes. Uns hat die Stadt überaus und mit am besten gefallen. Das haben wir auch von vielen Menschen vernommen, die wir auf unserer Reise, auch vor ihr und nachher getroffen haben. Alles fühlte sich so entspannt an, wobei wir uns generell in allen Städten über freundliche Menschen freuten. Trotzdem: Stockholm ist toll.
Stadteindrücke
Das Vasa-Museum, ein besonderes Highlight
Hier geht es darum, dass ein König den Wunsch äußerte, ihm ein besonders großes und vor allem prunkvolles Schiff mit vielen Kanonen zu bauen. Dass ihn die Zimmerleute warnten, dass Schiff könne durch die vielen Kanonen zu schwer werden, wurde ignoriert. Das hat sich ja bis heute erhalten, dass Führungskräfte nicht so gern auf Hinweise ihrer Untertanen hören.
Naja, es kam, wie es kommen musste. Das Schiff kenterte bei der Jungfernfahrt und sank. In der Neuzeit wurde es bei Tauchgängen entdeckt. Dabei stellten die Experten einen erstaunlich guten Konservierungszustand fest. Die Archäologen beschlossen, dass gewaltige Schiff zu bergen und ihm ein Museum zu bauen. Bis heute fällt es der Fachwelt schwer zu erklären, wie die Handwerker seiner Zeit in der Lage waren, es derart gigantisches zu erschaffen.
ABBA-Museum- ein MUSS für Touristen
Die Schären – ein beeindruckendes Erlebnis der ganz besonderen Art
Helsinki – Tochter der Ostsee genannt
Diese Stadt bietet Architektur im Überfluss, fast schon ein wenig zu viel. Alles ist etwas größer, breiter und lauter. Typisch Großstadt eben. Das Wort „reizvoll“ würde ich hier nicht benutzen, dazu ist Helsinki doch zu sehr eher eine Ostsee-Metropole.
Tallinn – vom Mittelalter in die Zukunft
Die Städte des Baltikums sind kleine Perlen für sich. Selbst die Hansestädte der Ostsee Deutschlands waren schon immer, selbst zu DDR-Zeiten sehr aufgeräumt, von frischer Meeresluft beseelt und zum Genießen schön. Tallinn unterstreicht dies auf seine Weise. Der Besuchende spürt den Willen, sich nach der Abspaltung von der Sowjetunion eine neue, eigene Identität zu geben. Klar sind die Überreste des Kommunismus noch sichtbar, aber sichtbarer ist der Wille zu demonstrieren, dass Estland in eine eigenständige Zukunft schreitet.
Riga – die Jugendstilstadt oder Perle des Baltikums genannt
Zu Recht trägt Riga diesen Namen, was die nun folgenden Bilder gleich zeigen werden. Auf dieser Reise sticht Riga auf seine eigene Weise hervor. Viele Baustile durchmischen sich so angenehm. Riga lässt keinen Wunsch offen.
Klaipeda – ein kleines, aber feines Juwel
Klaipeda ist nicht die Hauptstadt Litauens, das ist nämlich Vilnius, welches im Landesinneren liegt. Wir kennen diese Stadt namentlich, seit in den achtziger Jahren auf der Insel Rügen mit brachialer Gewalt eine Fährverbindung nach Klaipeda geschaffen wurde. Damit sollte ein vom instabilen Polen (Die Solidarność-Bewegung nahm Fahrt auf) unabhängigen Verkehrsweg von der DDR in die Sowjetunion geben. Einmal hier zu sein, war für mich schon etwas besonders.
Danzig – die Stadt der Solidarnosc und des Backsteins
Danzig war die Überraschung dieser Reise. Schon die Bilder unseres Reiseführers bzw. der Vortrag an Bord zur Einstimmung auf diese Stadt ließ nur das Beste erahnen, was sich bestätigen wird. Wenn man sich überlegt, dass Danzig fast vollständig im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, ist es nicht zu begreifen, wie es heute hier aussieht. Alles ist nach historischem Vorbild wieder aufgebaut worden bis in das allerletzte Detail. Unvorstellbar! Ich habe nach unserem Besuch in Danzig häufig geäußert: Es braucht viel, bevor ich sage, es gibt eine schönere Stadt als Erfurt. Danzig ist so eine Stadt.
Kopenhagen – Königreich der Glücklichen
Kopenhagen ist für mich so eine Mischung aus allem, was wir gesehen haben. Sehr maritim, bunt, tiefenentspannt, touristenfreundlich und voller Entdeckungsmöglichkeiten. Eine Stadt, in die man gern zurückehren möchte.